Nein, wir wollen keine Schokolade – wir wollen singen! Ob in der Kirche, in der Klinik oder im Gewächshaus: wir wollen mehr Spaß, mehr Musik - ganz einfach Mee(h)rklang! Denn singen macht glücklich.
„Die Geschichte von Franz und Alex aus Satow“
„Typisch ,Zigeuner‘? Mythos und Wirklichkeiten“ (Auszüge)
In Zusammenarbeit mit der Europäischen Akademie MV,
der Geschichtswerkstatt zeitlupe und der Fachstelle Unterstützung geflüchteter Rom*nja (RAA – Demokratie und Bildung MV)
Sinti und Roma – ein Thema, das heute noch immer voller Vorurteile, Klischees und Rassismus steckt. Sinti und Roma – über Jahrhunderte verfolgt, ausgegrenzt und romantisch verklärt. Sinti und Roma – ein Thema, zu dem viele eine Meinung haben, aber nur wenige etwas wissen. Sinti und Roma – ja, das sind die anderen … woanders … Wirklich?
Sinti und Roma gehörten über Jahrhunderte zur Bevölkerung in Mecklenburg und Vorpommern.
Dabei waren sie Misstrauen und Vorurteilen ausgesetzt und kämpften immer um ihre Anerkennung. Sie lebten in Städten und Dörfern, trieben Handel, waren Handwerker, Landarbeiter, Viehhändler und Schausteller, mitunter akzeptierte Mitglieder der Bürgerschaft.
Als Händler und Gewerbetreibende brachten sie begehrte Waren in ländliche Gegenden, Pferde kauften die Bauern bevorzugt bei ihnen.
Während des Nationalsozialismus wurden nahezu alle Sinti und Roma erst kriminalisiert, dann verfolgt und ermordet. Ihre Spuren verschwanden, und man vergaß diesen Teil unserer Geschichte, vergisst ihn bis heute.
Bei der Aufarbeitung der Verbrechen der NS-Zeit spielten sie lange kaum eine Rolle. Die „Geschichtswerkstatt zeitlupe“ der RAA Mecklenburg-Vorpommern hat mit der Erforschung der Sinti und Roma in Mecklenburg-Vorpommern dazu beigetragen, diesen Teil unserer Geschichte ins Bewusstsein zu holen. Neben dem Buch „Sinti und Roma in Mecklenburg und Vorpommern“ von Dr. Natalja Jeske wurden verschiedene Bildungsmodule zu diesem Thema entwickelt. So entstand in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Anna-Friederike C. Pöschel eine Graphic Novel, in der von zwei Kinderschicksalen aus der Warener Region erzählt wird. „Die Geschichte von Franz und Alex aus Satow“ – ursprünglich als interaktives eBook entwickelt – wird im Stadtgeschichtlichen Museum in Form einer kleinen Ausstellung vorgestellt.
Klischees und Vorurteilen durch Aufklärung zu begegnen, ist der Ansatz der zweiten Ausstellung „Typisch ,Zigeuner‘? Mythos und Wirklichkeiten“, welche aus Platzgründen nur in Auszügen gezeigt werden kann. Erstellt wurde sie von „RomnoKher“, dem Sinti & Roma Landesverband Baden-Württemberg e.V.. Die thematische Doppelausstellung wird am 10. Oktober um 17 Uhr im Rathaussaal eröffnet. In einem kurzen Vortrag geht Uwe Weiß (Stadtgeschichtliches Museum Waren) auf einen Bericht der Schweriner Kriminalpolizei von 1941 ein, in dem die willkürliche Stigmatisierung und Gewalt deutlich werden, die Sinti und Roma hier vor Ort erfahren haben.
Für weitere Fragen und Ergänzungen steht Dr. phil. Constanze Jaiser, Projektleiterin der Geschichtswerkstatt zeitlupe (RAA MV), zur Verfügung.
Am 29. Oktober gibt es ab 14:30 Uhr die Gelegenheit zum Gespräch mit Jovica Arvanitelli. Bei einer Führung durch die Ausstellung „Typisch ,Zigeuner‘?“ vermittelt der Referent des Sinti & Roma Landesverbands Baden-Württemberg Hintergrundinformationen zur Geschichte und zur aktuellen Situation der Sinti und Roma.
ERÖFFNUNG am Donnerstag, 10. Oktober 2024, 17 Uhr, im Rathaussaal
Stadtgeschichtliches Museum Waren (Müritz)
mit einer Einführung von Uwe Weiß (Stadtgeschichtliches Museum Waren) und
Dr. phil. Constanze Jaiser (zeitlupe, RAA MV)
AUSSTELLUNG vom 11. Oktober bis 31. Oktober 2024 im Rathaussaal
Stadtgeschichtliches Museum Waren (Müritz)
Montag bis Freitag 9 – 16 Uhr · Samstag, Sonntag, Feiertage 14 – 17 Uhr
Führung durch die Ausstellung „Typisch ,Zigeuner‘?“ am Montag, 28. Oktober 2024, 14:30 Uhr, im Rathaussaal
Stadtgeschichtliches Museum Waren (Müritz)
mit Jovica Arvanitelli (Sinti & Roma Landesverband Baden-Württemberg e.V.)
in Zusammenarbeit mit Dr. Iris Wachsmuth (Fachstelle zur Unterstützung geflüchteter Rom*nja der RAA – Demokratie und Bildung MV)
Stadtgeschichtliches Museum Waren (Müritz), Neuer Markt 1, 17192 Waren (Müritz)
Der Eintritt ist frei.
Perspektiven eines Projektes der Hochschule Wismar: Der Gebäudekomplex der ehemaligen Post mit zugehörigen Nebengebäuden und den anliegenden Freiflächen steht mit jahrelangem Teil-Leerstand exemplarisch für die Auswirkungen der Teilung der Warener Innenstadt durch die Bahntrasse und den Schweriner Damm. Diese Lage hat in der Vergangenheit die Entwicklung des Areals gehemmt, bietet aber gleichzeitig großes Potential für zukünftige Nutzungskonzepte.
Die Ausstellung „Neues für die Alte Post in Waren (Müritz)“ zeigt Ansätze zur Weiterentwicklung des Baudenkmals und der anliegenden Flächen, die von Studierenden der Architektur an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar im Wintersemester 2023 – 2024 erarbeitet wurden. Dabei gab es zu Gunsten eines möglichst breit gefächerten Ideenangebotes für das Areal der Alten Post keine bindenden Vorgaben. Weiterhin wurden bewusst Teilaspekte wie Wirtschaftlichkeit, Eigentumsverhältnisse, Bauplanungs- und Bauordnungsrecht ausgeblendet.
Die Beiträge der Studierenden sind nicht als fertig ausgearbeitete Vorschläge zu verstehen, sondern bilden in Ihrer Gesamtheit einen Auftakt für die Ideenfindung, wie sich die Alte Post zukünftig entwickeln könnte. Eine direkte Übertragbarkeit der Arbeitsergebnisse der konzeptionellen Untersuchungen in die Realität ist somit weder gegeben noch beabsichtigt. Möglich wurde dieses Projekt unter anderem durch die Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen aus dem Bereich Stadtplanung/Wirtschaftsförderung/Baurecht. Diana Lucas-Drogan als ehemalige Leiterin dieses Bereiches hat sich in besonderem Maß mit ihrer Expertise prozessbegleitend bis zur Endpräsentation eingebracht. Besonders unterstützt wurde das Projekt vor Ort vom Verein WerkHausWaren e.V., durch dessen Initiative das leerstehende Gebäude die verdiente Aufmerksamkeit erhält. Der Eigentümer der Immobilie gab die Möglichkeit der Besichtigung und das Einverständnis, an diesem Gebäude und an dieser Aufgabe Ideen zu entwickeln. Bei der unteren Denkmalbehörde und dem Stadtarchiv konnten die Studierenden Einsicht in die Akten nehmen.
In Erinnerung an den Warener Keramikdesigner Franz-Ulrich Poppe zeigt das Stadtgeschichtliche Museum Waren (Müritz) eine kleine Ausstellung. Viele Spuren hat der im Juni verstorbene Künstler in seiner Stadt hinterlassen. Eines der bekanntesten Werke und mittlerweile ein Wahrzeichen ist der Kugelbrunnen am Neuen Markt. An weitere Kunstwerke wird erinnert, mit denen Franz Poppe Waren und Umgebung mitgestaltet und geprägt hat. Seine Stadt und das Zeitgeschehen waren ihm immer wichtig. Und so wird auch sein Einsatz für die vom Verfall bedrohte Altstadt gewürdigt und sein politisches Engagement in den Tagen der Friedlichen Revolution in Waren.
Neben der Ausstellung ist eine Erneuerung am Kugelbrunnen auf dem Marktplatz geplant. Einige mittlerweile fehlende Kugeln werden wieder ergänzt. Bevor sie angebracht werden, erhalten die Kugeln noch ihre prägnante Oberfläche im Rakubrand, den der Künstler Franz Poppe meisterhaft beherrschte und anwandte – denkt man nur an die vielen Mini-Wisente, die er jedes Jahr gemeinsam mit Helfern vom Museums- und Geschichtsverein fertigte.
Der Tradition folgend findet auch der Rakubrand der Brunnenkugeln wieder in der Kacheltöpferei am Teschenberg statt. Am Sonntag, dem 8. September 2024 – dem bundesweiten Tag des offenen Denkmals – wird die diesjährige Saison der Kacheltöpferei mit einem Fest beendet. Um 15 Uhr findet als Höhepunkt der Rakubrand statt. Und nebenbei haben alle Gäste in diesem Jahr zum letzten Mal die Möglichkeit, das für die Region einmalige technische Denkmal zu besichtigen. Auch dass die Kacheltöpferei heute als Museum besucht werden kann, ist Poppes Engagement über mehrere Jahrzehnte zu verdanken und eine weitere Spur seines Wirkens.
Die feierliche Übergabe der Raku-Kugeln für den Kugelbrunnen findet am 11. September um 15 Uhr am Neuen Markt statt. Anschließend lädt das Stadtmuseum nebenan zu einem Empfang in der Ausstellung ein.
Veranstaltungen im Überblick PDF 84 KB
Das Stadtgeschichtliche Museum Waren, seit 1998 im historischen Rathaus der Stadt am Neuen Markt, stellt neben einem Überblick über die Stadtgeschichte auch die Lebensweise der Warener Einwohner in den Mittelpunkt seiner Ausstellungen. Das Werden der Stadt war mit dem Erwerbsleben ihrer Einwohner verbunden. Landwirtschaft, Handwerk und Industrie prägten das Umfeld. Vereine waren wichtiger Bestandteil städtischer Kultur. Alltägliche Dinge bilden den größten Teil der Sammlung, die die Geschichte anschaulich machen soll. Die gezeigten Gegenstände sind vielleicht einige Jahrhunderte alt, können aber auch bis gestern oder noch heute im Gebrauch gewesen sein. Vieles wurde über Generationen weitergegeben und genutzt.
Sind diese Alltäglichkeiten dennoch etwas Besonderes und damit bewahrenswert? Das Interesse vieler Besucher hat die Frage positiv beantwortet. Man geht durch die Stadt und freut sich der alten Gebäude. Wie lebte man darin? Welche Zimmer gehörten zu einer Wohnung und wie waren sie eingerichtet? Wo waren Küche und Bad? Wie und wo wusch man sich und seine Wäsche?
In jüngster Zeit hat bei vielen Menschen das Interesse an der Familiengeschichte zugenommen. Man ist auf der Suche nach seinen Vorfahren und sammelt Geburts- und Sterbedaten. Das „Dazwischen“ gehört ebenso dazu. Es wird in Museen und Archiven erfragt und gezeigt. Ein breites Angebot von Veröffentlichungen ergänzt die Ausstellungen. Darüber hinaus bieten die Bestände des Stadtgeschichtlichen Museums und des Stadtarchivs weitere lohnenswerte Gelegenheiten, durch Anfragen oder eigene Recherchen offene Fragen der „großen“ oder eigenen Geschichte zu beantworten.
Erleben Sie Kachelöfen vom Urmodell über Fayence- und Jugendstil-Kachelöfen bis zu DDR-Standardmodellen! In der im ursprünglichen Zustand erhaltenen ehemaligen Kacheltöpferei lassen sich außerdem eine Vielzahl von Kacheln und Gerätschaften zur Kachelherstellung besichtigen. Das technische Denkmal mit Tonkeller, Brennofen, Seilwinde zum Ziehen des Tons in die oberen Stockwerke und Trockenplätzen lässt Geschichte erlebbar werden und uns eine andere Zeit nachspüren. Der Warener Keramikdesigner Franz Poppe und der Warener Museums-
und Geschichtsverein setzen sich für den Erhalt der Kacheltöpferei ein und vermitteln ihre spannende Geschichte.
Die Gründung eines Warener Heimatmuseums wird heute auf das Jahr 1930 datiert. Sie war Endpunkt langjähriger Bemühungen, vor allem von Mitgliedern der Warener Ortsgruppe des Heimatbundes Mecklenburg. Gleichzeitig war sie der Beginn einer erfolgreich und vielversprechend begonnenen, sich in den Wechselfällen der politischen Geschichte der letzten 80 Jahre nicht immer glücklich behauptenden, später fast abgebrochenen, mit Optimismus wiederbelebten und heute erneut schwierigen Zeiten entgegensehenden Entwicklung. Die Geschichte dieses Museums ist zugleich eine Geschichte der jeweiligen politischen Wertung und des Missbrauchs heimatgeschichtlicher Forschung, Sammlung und Ausstellung, aber auch ein Beleg für Heimatverbundenheit und geschichtliches Interesse aller Schichten der Bevölkerung.
Zahlreiche Menschen haben durch Schenkungen und Leihgaben und durch unentgeltliche Forschungsarbeiten zur Aufarbeitung und Darstellung der Geschichte Warens beigetragen, die Sammlung auf- und auszubauen sowie die Ergebnisse ihres Mühens in Form von Ausstellungen und Publikationen ihren Mitbürgern zu zeigen. Sie soll Persönlichkeiten, wie dem Veterinärrat und erstem Betreuer des Heimatmuseums Carl Adolph Evers, ein Denkmal setzen und sie soll auch dazu beitragen, heute das Bewusstsein und das Bekenntnis zum Fortbestand der Sammlung bei den maßgeblichen Stellen zu befördern. Gerade das in der Vergangenheit oft ambivalente Verhältnis der jeweiligen "Stadtregierungen” zu eigentlich ihrem Museum verhinderte ein kontinuierliches Wachstum, aber auch die endgültige Auflösung. Die Geschichte des jüngeren Heimatmuseums ist untrennbar verbunden mit der Geschichte des älteren naturhistorischen Museums, dem Maltzaneum und Müritz-Museum (heute Müritzeum).
Es zeigt sich, dass dem jüngeren Museum die kontinuierllche Sammeltätigkeit hervorragender Naturwissenschaftler Mecklenburgs und auch das notwendige historische Glück der älteren Einrichtung gefehlt hat, alle Wechselfälle deutscher Geschichte zu überdauern. Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen nicht in der Lage sind, im Gegensatz zur Naturgeschichte ihre eigene Vergangenheit unvoreingenommen und ohne Verknüpfung mit gegenwärtigen politischen Zielsetzungen zu betrachten.
Am 18.12.1991 beschloss der Kreistag Waren die Herauslösung der Abteilung Stadtgeschichte aus dem Müritz-Museum und ihre Übergabe an die Stadtverwaltung Waren. Damit wurde am 01.01.1992 die bisherige, 1988 anläßlich des Stadtjubiläums gebildete Abteilung Stadtgeschichte zum Ausgangspunkt des heutigen Stadtgeschichtlichen Museums Waren. Im November 1992 wurde daraus eine selbständige, der Stadtverwaltung nachgeordnete Einrichtung.
Das heutige neugotische Aussehen erhielt das Rathaus während eines Um- und Ausbaus in den Jahren 1855 bis 1857. Dem Zeitgeschmack entsprechend finden sich Stilelemente aus der Tudorgotik. "Auf der Rückseite des Rathauses ist eine Einschussstelle deutlich hervorgehoben. Sie stammt von einem Angriff des Boecker Barons Le Fort, der während des Kapp-Putsches am 18.3.1920 mit einem Geschütz auf Waren schießen ließ. Fünf Warener Bürger bezahlten diese Provokation mit ihrem Leben. ..." , aus der Reihe "Hausgeschichte" des Stadtgeschichtlichen Museums Waren.
Die Informationsblätter zur Stadtgeschichte umfassen verschiedene Sachgebiete. So gibt es neben der Hausgeschichte auch Blätter zur Kultur-, Personen- und Wirtschaftsgeschichte. Diese sind unter anderem im Stadtgeschichtlichen Museum erhältlich. Das Museum finden Sie im Obergeschoss des Neuen Rathauses.
Nein, wir wollen keine Schokolade – wir wollen singen! Ob in der Kirche, in der Klinik oder im Gewächshaus: wir wollen mehr Spaß, mehr Musik - ganz einfach Mee(h)rklang! Denn singen macht glücklich.