Im Zuge der zweiten Ostexpansion des deutschen Feudaladels im 12./13. Jahrhundert brachten Unternehmer, Lokatoren, vorwiegend Siedler aus Westfalen nach Mecklenburg, wo sie zuerst viele Vorrechte genossen. Dörfer und Städte entstanden. Waren wurde um 1260 gegründet und erhielt Wappen und Siegel. Das Rundschildwappen zeigt auf goldenem Grunde eine gezinnte rote Mauer mit offenem Tor und zwei Rundtürmen auf grünem Anger mit Kleeblättern, beiderseits von blauen Wellen umspült. Damit wird ausgesagt, dass die Stadt befestigt ist, zwischen Seen liegt und offenen Handel treibt, also Marktrecht besitzt. Auf der Mauer schreitet ein gekrönter halber Stier mit silbernen Hörnern, das Wappentier des Fürstenhauses Werle, darüber der Werlesche Topfhelm mit zwei an Stangen befestigten naturfarbenen Pfauenrosen.
Die jahrhundertelang benutzten Siegel bewahrt jetzt das Müritz-Museum auf. Das große Siegel wurde mit einer Schnur an offene Urkunden über Stadteigentum, Huldigungen, Bündnisse usw. angehängt. Das kleine Siegel „secretum“ war das geheime Ratssiegel und diente der Bestätigung der Erlasse und zum Verschluss wichtiger Briefe, deren Inhalt damit für Dritte praktisch und rechtlich geheim war. Die Siegel stellten eine Beglaubigung des Inhalts und der Unterschriften dar. Im Gegensatz zu den Münzen dieser Zeit waren die Siegel ausgezeichnete Arbeiten der Stempelschneider und bestehen aus einer harten Bronze, 80 Teilen Kupfer und 20 Teilen Zinn. Gesiegelt wurde mit Wachs, bei den Städten ungefärbt, seit dem 16 Jahrhundert mit Siegellack, dem oft Duftstoffe zugesetzt waren. Das Wappen wurde in dieser Form im Jahre 1858 durch den Großherzog von Mecklenburg-Schwerin bestätigt.