Die Grabsteine trugen in der Mehrzahl Namen und Lebensdaten der Toten. Die Bestattungen fanden über einen längeren Zeitraum statt. Einzelheiten sind kaum bekannt, da alle Vorgänge nur durch die Kommandantur dokumentiert und die schriftlichen Unterlagen ausschließlich in sowjetischen Archiven erfasst wurden. Es existieren nur wenige Berichte von Zeitzeugen. Mit der Errichtung der Gedenkstätte am Stüde erfolgte die Umbettung der Toten vom Markt und dem Bahnhofsvorplatz. Zugleich wurden um 1960 auch mehrere Gräber sowjetischer Soldaten aus Dörfern der Warener Gegend, wie zum Beispiel Federow und Varchentin, hierher verlegt.
Das neue Denkmal mit der 1,50 Meter großen Plastik einer trauernden Mutter, in Rochlitzer Porphyrtuff gehauen, beherrscht die schlichte, aber eindrucksvolle Anlage. Es handelt sich um eine frühere Arbeit von Walter Preik, die am 8.5.1960 eingeweiht wurde. Auf der ca. 8 Meter langen Gedenkwand stehen die Namen der bekannten Toten. In dem Sammelgrab am Ehrenmal liegen 156 Tote. 73 von ihnen sind namentlich bekannt, gestorben zwischen 1941 und November 1945 in der Stadt Waren und ihrer Umgebung. Erste Kranzniederlegungen fanden am 7.11.1960 anlässlich des Jahrestages der Oktoberrevolution und am 23.2.1961 zum 43. Jahrestag der Gründung der Sowjetarmee statt. Der Trauerzug führte vom Bahnhofsvorplatz zum sowjetischen Ehrenfriedhof am Stüde. Auch in den späteren Jahren wurden regelmäßig Gedenkveranstaltungen, zum Teil mit großem propagandistischem Aufwand, durchgeführt. Vor angetretenen militärischen Formationen der NVA, der sowjetischen Armee und der Kampfgruppen hielten Partei- und Staatsfunktionäre an den Ehrenmalen am Stüde und am Kietz wie in anderen Orten des Kreises Reden und überreichten Pionieren ihre Halstücher.
Quellen: Chronik „Denkmäler zur politischen Geschichte im Landkreis Müritz“, von Jürgen Kniesz und Helmut Klaue (S. 98-100) und „Kleiner Wegweiser zu den kulturellen Sehenswürdigkeiten der Müritzstadt“, von Stadtverwaltung Waren (Müritz)