Aufruf zur Schöffenwahl:
Amtszeit 2024 - 2028
Abgabefrist 28. April 2023
Bekanntmachungstext (PDF 80 KB)
Sonderausstellung im Rathaussaal : Zur Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, dem 22. März 2023 um 17 Uhr laden wir herzlich ein. Die Soziologin Uta Rüchel stellt ihr Buch „Verschwiegene Erbschaften. Zu den Spuren von Erinnerungskultur in der Gegenwart“ vor, anschließend gibt es die Möglichkeit zum Gespräch.
Eine Ausstellung der Stiftung Mecklenburg und der Landeszentrale für Politische Bildung MV. In Kooperation mit der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern e.V. unterstützt durch die „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Waren (Müritz)“
In Mecklenburg und Vorpommern suchten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges etwa eine Million Deutsche Zuflucht, die ihre Heimat in Südost- und Osteuropa verlassen mussten. Ein Drittel von ihnen waren Kinder, die durch die Geschehnisse während der Flucht beson-ders traumatisiert waren.
Die Ausstellung „Geflüchtet, vertrieben, entwurzelt – Kindheiten in Mecklenburg 1945 bis 1952“, ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Mecklenburg und der Landeszentrale für Politische Bildung, gibt Einblicke in das Schicksal der Kinder und Jugendlichen nach ihrer Ankunft in Mecklenburg.
Wie gestaltete sich ihr Leben in den ersten Nachkriegsjahren, in denen Hunger, Gewalt, Orientierungslosigkeit und eine hohe Sterblichkeit vorherrschend waren? Wo und unter welchen Umständen wurden sie untergebracht? Wie wurden sie von den in Deutschland Verbliebenen aufgenommen und wie sah das Zusammenleben aus? Was konnte in der neuen Gesellschaft für die besonderen Bedürfnisse der Kinder getan werden? Wer kümmerte sich um die 30.000 Waisen und unbegleiteten Kinder, die in Mecklenburg gestrandet sind. Auf der Grundlage von Berichten und Gesprächen mit Betroffenen und neuerer Literatur werden verschiedene Aspekte und Zeitabschnitte auf 16 Ausstellungsflächen veranschaulicht. Eindrückliche Zitate von Zeitzeugen ergänzen die Tafeln.
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Erinnerung an Entbehrung und Leid infolge der Flucht, aber auch an Hilfsbereitschaft und Solidarität noch in vielen Familien präsent. In der Sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR durfte über den Verlust der Heimat nicht öffentlich gesprochen werden, die Auseinandersetzung mit dem Thema galt als revanchistisch. In den ersten Jahren konnten und wollten viele Betroffene nicht über das Erlebte reden, zu viel Kraft forderte der Neuanfang, der Vorrang hatte – es existierte eine „doppelte Sprachlosigkeit“.
Mit der Wende 1989 wurde der Austausch über das Vergangene zwar möglich, jedoch gab es nun für viele Menschen in der ehemaligen DDR neue Probleme und Herausforderungen, Angst vor Verlust und Sorgen um die Zukunft. Das Erinnern trat erneut in den Hintergrund.
Oft erst in hohem Alter und angesichts aktueller Flüchtlingsschicksale kommen die Betroffenen und ihre Angehörigen ins Gespräch und eine grundlegende Aufarbeitung kann beginnen. Geschichtsverständnis und Erinnerung machen es möglich, den Blick für die Gegenwart zu öffnen – eine Gegenwart, in der mehr Menschen als je zuvor auf der Flucht sind.
Die Sonderausstellung kann vom 22. März bis 20. Juni 2023 im Rathaussaal im Stadtgeschichtlichen Museum besucht werden.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9 bis 16 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage: 14 bis 17 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Das Stadtgeschichtliche Museum Waren, seit 1998 im historischen Rathaus der Stadt am Neuen Markt, stellt neben einem Überblick über die Stadtgeschichte auch die Lebensweise der Warener Einwohner in den Mittelpunkt seiner Ausstellungen. Das Werden der Stadt war mit dem Erwerbsleben ihrer Einwohner verbunden. Landwirtschaft, Handwerk und Industrie prägten das Umfeld. Vereine waren wichtiger Bestandteil städtischer Kultur. Alltägliche Dinge bilden den größten Teil der Sammlung, die die Geschichte anschaulich machen soll. Die gezeigten Gegenstände sind vielleicht einige Jahrhunderte alt, können aber auch bis gestern oder noch heute im Gebrauch gewesen sein. Vieles wurde über Generationen weitergegeben und genutzt.
Sind diese Alltäglichkeiten dennoch etwas Besonderes und damit bewahrenswert? Das Interesse vieler Besucher hat die Frage positiv beantwortet. Man geht durch die Stadt und freut sich der alten Gebäude. Wie lebte man darin? Welche Zimmer gehörten zu einer Wohnung und wie waren sie eingerichtet? Wo waren Küche und Bad? Wie und wo wusch man sich und seine Wäsche?
In jüngster Zeit hat bei vielen Menschen das Interesse an der Familiengeschichte zugenommen. Man ist auf der Suche nach seinen Vorfahren und sammelt Geburts- und Sterbedaten. Das „Dazwischen“ gehört ebenso dazu. Es wird in Museen und Archiven erfragt und gezeigt. Ein breites Angebot von Veröffentlichungen ergänzt die Ausstellungen. Darüber hinaus bieten die Bestände des Stadtgeschichtlichen Museums und des Stadtarchivs weitere lohnenswerte Gelegenheiten, durch Anfragen oder eigene Recherchen offene Fragen der „großen“ oder eigenen Geschichte zu beantworten.
Die Gründung eines Warener Heimatmuseums wird heute auf das Jahr 1930 datiert. Sie war Endpunkt langjähriger Bemühungen, vor allem von Mitgliedern der Warener Ortsgruppe des Heimatbundes Mecklenburg. Gleichzeitig war sie der Beginn einer erfolgreich und vielversprechend begonnenen, sich in den Wechselfällen der politischen Geschichte der letzten 80 Jahre nicht immer glücklich behauptenden, später fast abgebrochenen, mit Optimismus wiederbelebten und heute erneut schwierigen Zeiten entgegensehenden Entwicklung. Die Geschichte dieses Museums ist zugleich eine Geschichte der jeweiligen politischen Wertung und des Missbrauchs heimatgeschichtlicher Forschung, Sammlung und Ausstellung, aber auch ein Beleg für Heimatverbundenheit und geschichtliches Interesse aller Schichten der Bevölkerung.
Zahlreiche Menschen haben durch Schenkungen und Leihgaben und durch unentgeltliche Forschungsarbeiten zur Aufarbeitung und Darstellung der Geschichte Warens beigetragen, die Sammlung auf- und auszubauen sowie die Ergebnisse ihres Mühens in Form von Ausstellungen und Publikationen ihren Mitbürgern zu zeigen. Sie soll Persönlichkeiten, wie dem Veterinärrat und erstem Betreuer des Heimatmuseums Carl Adolph Evers, ein Denkmal setzen und sie soll auch dazu beitragen, heute das Bewusstsein und das Bekenntnis zum Fortbestand der Sammlung bei den maßgeblichen Stellen zu befördern. Gerade das in der Vergangenheit oft ambivalente Verhältnis der jeweiligen "Stadtregierungen” zu eigentlich ihrem Museum verhinderte ein kontinuierliches Wachstum, aber auch die endgültige Auflösung. Die Geschichte des jüngeren Heimatmuseums ist untrennbar verbunden mit der Geschichte des älteren naturhistorischen Museums, dem Maltzaneum und Müritz-Museum (heute Müritzeum).
Es zeigt sich, dass dem jüngeren Museum die kontinuierllche Sammeltätigkeit hervorragender Naturwissenschaftler Mecklenburgs und auch das notwendige historische Glück der älteren Einrichtung gefehlt hat, alle Wechselfälle deutscher Geschichte zu überdauern. Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen nicht in der Lage sind, im Gegensatz zur Naturgeschichte ihre eigene Vergangenheit unvoreingenommen und ohne Verknüpfung mit gegenwärtigen politischen Zielsetzungen zu betrachten.
Am 18.12.1991 beschloss der Kreistag Waren die Herauslösung der Abteilung Stadtgeschichte aus dem Müritz-Museum und ihre Übergabe an die Stadtverwaltung Waren. Damit wurde am 01.01.1992 die bisherige, 1988 anläßlich des Stadtjubiläums gebildete Abteilung Stadtgeschichte zum Ausgangspunkt des heutigen Stadtgeschichtlichen Museums Waren. Im November 1992 wurde daraus eine selbständige, der Stadtverwaltung nachgeordnete Einrichtung.
Das heutige neugotische Aussehen erhielt das Rathaus während eines Um- und Ausbaus in den Jahren 1855 bis 1857. Dem Zeitgeschmack entsprechend finden sich Stilelemente aus der Tudorgotik. "Auf der Rückseite des Rathauses ist eine Einschussstelle deutlich hervorgehoben. Sie stammt von einem Angriff des Boecker Barons Le Fort, der während des Kapp-Putsches am 18.3.1920 mit einem Geschütz auf Waren schießen ließ. Fünf Warener Bürger bezahlten diese Provokation mit ihrem Leben. ..." , aus der Reihe "Hausgeschichte" des Stadtgeschichtlichen Museums Waren.
Die Informationsblätter zur Stadtgeschichte umfassen verschiedene Sachgebiete. So gibt es neben der Hausgeschichte auch Blätter zur Kultur-, Personen- und Wirtschaftsgeschichte. Diese sind unter anderem im Stadtgeschichtlichen Museum erhältlich. Das Museum finden Sie im Obergeschoss des Neuen Rathauses.
Abgabefrist 28. April 2023
Bekanntmachungstext (PDF 80 KB)