In Berlin ausgebildet zur Lehrerin für Volks-, mittlere und höhere Schulen, arbeitete Martha Fontane in den Jahren 1880/81 als Erzieherin und Hauslehrerin der Kinder der Familie von Mandel. In dieser Zeit fand ein lebhafter Briefwechsel mit den Eltern statt, der großenteils erhalten blieb. Martha ging mit Elan an ihre Arbeit; litt aber trotz aller Bemühungen ihrer Dienstherren unter dem gesellschaftlich eher gering bewerteten Dasein als Gouvernante, welches auch im Missverhältnis zu ihrem für die damalige Zeit relativ hohen Ausbildungsgrad stand. Zudem fehlte der Glanz, den das Leben an der Seite ihres prominenten Vaters auf sie abstrahlte.
Bald machten sich diffuse Leiden bei ihr bemerkbar, die sie schließlich dazu veranlassten ins Elternhaus zurückzukehren. Allerdings lebte sie in den nächsten Jahren nicht ständig mit ihren Eltern zusammen, sondern verbrachte viel Zeit mit Kuraufenthalten und auf Reisen. Zentrum ihres Daseins blieb aber dennoch die elterliche Wohnung, bis sie nach dem Tod ihres Vaters 1899 Emil Otto Fritsch heiratete und nach Waren (Müritz) in Mecklenburg zog. Sie ist nicht nur als einfallsreiche und schreibfreudige Briefpartnerin und Inspirationsquelle ihres Vaters bekannt – 270 Briefe aus dieser Korrespondenz sind bekannt und veröffentlicht –, sondern diente ihm auch als Vorbild für die Charakterisierung vieler seiner Frauenfiguren. Sie las Entwürfe und Publikationen ihres Vaters, lobte, kritisierte und fungierte nicht zuletzt auch als Herausgeberin des Buches Von Toulouse bis Beeskow, den Lebenserinnerungen ihres Urgroßvaters. Als Mitverwalterin des literarischen Nachlasses ihres Vaters trat sie nicht häufig in Erscheinung, blockierte oder beeinträchtigte aber häufig Veröffentlichungen.
Ihre Grabstätte sowie die, ihres Ehemannes befinden sich auf dem Friedhof in Waren (Müritz).
Ouellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Martha_Fontane