Informationen zu weihnachtlichen Konzerten, Lesungen und Aktionen des "Lebendigen Adventskalenders 2024"sowie zu Advents- und Weihnachtsmärkten in Waren (Müritz)
AKTUELL: 2. Advent: Musik auf Wanderschaft - Christmas Lounge mit Heidi Jantschik - vier Kurzkonzerte im Warener Stadtgebiet am 8. Dezember 2024 ab 15:00 Uhr!
Grabanlage Auguste Sprengel
Auguste Friderica Luise Sprengel (* 9. August 1847 in Waren; † 21. Oktober 1934 in Berlin-Friedenau) war eine deutsche Erzieherin und Begründerin der deutschen Frauenschulbewegung. Auguste Sprengel wurde als ältestes von vier Kindern von Marie Sprengel und des Juristen Albert Sprengel in Waren an der Müritz geboren. Sie hatte sich von einer Erzieherin zur Lehrerin an der neugegründeten Städtischen Höheren Töchterschule in Waren hochgearbeitet, deren Vorsteherin sie 1879 wurde.
mehr dazu
Die Warener Schule war die erste ihrer Art unter weiblicher Führung. Auf ihre Initiative ging 1891 die Gründung des Lehrerinnen Feierabendhauses in Waren zurück, das zu einer besseren Altersversorgung von Lehrerinnen an privaten Schulen beitragen sollte. 1882 war sie Mitbegründerin und erste Vorsitzende des Mecklenburgischen Zweigvereins für das höhere Mädchenschulwesen. Die von ihr erstellten Lehrpläne trugen zur Erhöhung des Niveaus der öffentlichen und privaten höheren Mädchenschulen in Mecklenburg bei.
Früh hatte sie sich für die Ausbildung von Mädchen eingesetzt. Als die Warener Stadtverwaltung ihren Vorschlag ablehnte, weiterbildende Frauenkurse für Mädchen nach dem Schulabschluss einzurichten, war dies Grund genug für die aktive Frau, sich ein neues Wirkungsfeld zu suchen. Auguste Sprengel ging nach Berlin, trat dort für eine neue weiterführende Mädchenschulform ein und gründete 1904 die erste deutsche Frauenschule in Berlin-Friedenau, die sie bis 1911 leitete. Diese Form der weiterführenden Bildungseinrichtung für Frauen wurde schließlich mit der 1908 erfolgten Neuordnung des höheren Mädchenschulwesens in Preußen auch amtlich eingeführt. Die Schule in Berlin-Friedenau, die sie gegründet hatte, wurde 1926 nach ihr benannt und trug bis zur Auflösung den Namen Auguste-Sprengel-Lyzeum. Auch die heutige Beethoven-Schule in Berlin-Lankwitz hieß in den 1930er-Jahren bis 1948 Auguste-Sprengel-Schule. Außerdem wurde eine Grundschule in Waren nach ihr benannt.
Beigesetzt wurde sie auf dem alten Friedhof in Waren (Müritz). Sie gilt als „Mutter“ der Frauenschulbewegung.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Auguste_Sprengel und
http://www.stadtteilzeitung-schoeneberg.de/2006/maerz/21.htm
Grabanlage Fontane und Fritsch
Martha „Mete“ Fontane (* 21. März 1860 in Berlin; † 10. Januar 1917 in Waren (Müritz)) war die einzige Tochter des Schriftstellers Theodor Fontane. Sie gilt als Urbild mehrerer seiner Romanfiguren und als Lieblingskind des Schriftstellers, der sich immer eine Tochter gewünscht hatte. Zehnjährig wurde sie für ein Jahr nach England gebracht, wo sie lebte und die Landessprache lernte. Aus dieser Zeit sind die ersten Teile eines ausgiebigen Briefwechsels mit den Eltern, insbesondere mit dem Vater, erhalten.
mehr dazu
In Berlin ausgebildet zur Lehrerin für Volks-, mittlere und höhere Schulen, arbeitete Martha Fontane in den Jahren 1880/81 als Erzieherin und Hauslehrerin der Kinder der Familie von Mandel. In dieser Zeit fand ein lebhafter Briefwechsel mit den Eltern statt, der großenteils erhalten blieb. Martha ging mit Elan an ihre Arbeit; litt aber trotz aller Bemühungen ihrer Dienstherren unter dem gesellschaftlich eher gering bewerteten Dasein als Gouvernante, welches auch im Missverhältnis zu ihrem für die damalige Zeit relativ hohen Ausbildungsgrad stand. Zudem fehlte der Glanz, den das Leben an der Seite ihres prominenten Vaters auf sie abstrahlte.
Bald machten sich diffuse Leiden bei ihr bemerkbar, die sie schließlich dazu veranlassten ins Elternhaus zurückzukehren. Allerdings lebte sie in den nächsten Jahren nicht ständig mit ihren Eltern zusammen, sondern verbrachte viel Zeit mit Kuraufenthalten und auf Reisen. Zentrum ihres Daseins blieb aber dennoch die elterliche Wohnung, bis sie nach dem Tod ihres Vaters 1899 Emil Otto Fritsch heiratete und nach Waren (Müritz) in Mecklenburg zog. Sie ist nicht nur als einfallsreiche und schreibfreudige Briefpartnerin und Inspirationsquelle ihres Vaters bekannt – 270 Briefe aus dieser Korrespondenz sind bekannt und veröffentlicht –, sondern diente ihm auch als Vorbild für die Charakterisierung vieler seiner Frauenfiguren. Sie las Entwürfe und Publikationen ihres Vaters, lobte, kritisierte und fungierte nicht zuletzt auch als Herausgeberin des Buches Von Toulouse bis Beeskow, den Lebenserinnerungen ihres Urgroßvaters. Als Mitverwalterin des literarischen Nachlasses ihres Vaters trat sie nicht häufig in Erscheinung, blockierte oder beeinträchtigte aber häufig Veröffentlichungen.
Ihre Grabstätte sowie die, ihres Ehemannes befinden sich auf dem Friedhof in Waren (Müritz).
CHRONIK - Schriftenreihe des Warener Museums- und Geschichtsvereins - HEFT 18
Denkmäler zur politischen Geschichte im Landkreis Müritz
von Jürgen Kniesz und Helmut Klaue
aus dem Vorwort: Der Kreisverband Müritz des Bundes der Antifaschisten ergriff 1997 die Initiative und begann mit einer Erfassung der im Landkreis vorhandenen Denkmäler der Klassenkämpfe des 19. und 20. Jahrhunderts, des antifaschistischen Widerstandes und der Opfer des Nationalsozialismus sowie der Geschichte der DDR. Auf Anregung des Stadtgeschichtlichen Museums Waren und des Warener Museums- und Geschichtsvereins e.V. wurde die Aufnahme auf alle Denkmäler zur politischen Geschichte im weitesten Sinne, Gedenktafeln in Kirchen und Kriegsgräber ausgedehnt.