CHRONIK - Schriftenreihe des Warener Museums- und Geschichtsvereins - HEFT 18
Denkmäler zur politischen Geschichte im Landkreis Müritz
von Jürgen Kniesz und Helmut Klaue
aus dem Vorwort: Der Kreisverband Müritz des Bundes der Antifaschisten ergriff 1997 die Initiative und begann mit einer Erfassung der im Landkreis vorhandenen Denkmäler der Klassenkämpfe des 19. und 20. Jahrhunderts, des antifaschistischen Widerstandes und der Opfer des Nationalsozialismus sowie der Geschichte der DDR. Auf Anregung des Stadtgeschichtlichen Museums Waren und des Warener Museums- und Geschichtsvereins e.V. wurde die Aufnahme auf alle Denkmäler zur politischen Geschichte im weitesten Sinne, Gedenktafeln in Kirchen und Kriegsgräber ausgedehnt.
Viktoria - Denkmal auf dem Warener Mühlenberg
An den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erinnert ein Denkmal auf dem Warener Mühlenberg. Das aus Spendengeldern errichtete Denkmal ist den gefallenen Soldaten des Warener Aushebungsbezirkes gewidmet. Der hoch aufragende schlanke Sockel ist aus Feldsteinen gemauert und trägt mehrere Schrifttafeln. Neben den Namen ist die Widmung des Denkmales „Den im Kriege gegen Frankreich 1870-71 gebliebenen Kriegern aus dem Landwehrbezirk Waren“ zu lesen.
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Die „Siegessäule“ wird von der „Rauch´schen Viktoria aus der March´schen Werkstatt in Charlottenburg“ gekrönt. Die Plastik aus Kunststein wurde zu dieser Zeit in Serie produziert und fand auch bei anderen Denkmälern Verwendung. Sichtschneisen in der parkartigen Bepflanzung des Mühlenbergs machten das Denkmal von mehreren Straßen sichtbar. Seine Einweihung fand am 15.7.1877 statt. Die Festrede hielt der Gymnasialdirektor Carl Holle. Er bezeichnete das Denkmal als „ein Zeugnis unserer Dankbarkeit, einen Mahnruf an die Enkel“. Die Genugtuung über das infolge des Krieges errungene geeinte Deutsche Reich wurde von zahlreichen Äußerungen begleitet, die einen unverhohlenen Franzosenhass erkennen ließen. Statt der Trauer um die Opfer wurde der Aufruf an die Lebenden gerichtet, gleich der Gefallenen ihr Leben im Kampf für Kaiser und Reich einzusetzen.
Nach über einhundert Jahren traten zunehmend Schäden am Sockel und an der Figur auf. Von 1991 bis 1994 wurde das Denkmal durch den Bildhauer Walter Preik umfassend saniert. Die Figur der „Victoria“ wurde durch einen neuen Bronzeguss ersetzt. Das Denkmal steht auch für den Jäger Carl Georg Heinrich Krull des Großherzoglich- Mecklenburgischen Jäger-Bataillon Nr. 14, der erkrankt aus dem Krieg heimkehrte und am 16.1.1871 in Waren an Typhus gestorben ist. Sein Grab mit gusseisernem Kreuz befand sich auf dem Warener Friedhof und trug auf der Rückseite die Inschrift „Gott ruft, sein Wille muss geschehen, Einst werden wir uns wiedersehen.“ Die Gründung des Deutschen Reiches im Ergebnis des Krieges von 1870/71 lieferte ebenso die Idee zur Bepflanzung und Gestaltung des Mühlenberges.
Die kreisförmig gepflanzten Bäume neben der Freilichtbühne sollen die einzelnen deutschen Bundesstaaten symbolisieren, die sich um die in der Mitte stehende Eiche – Sinnbild für Preußen- scharen. Es spricht für die Warener, dass die Eiche Ende des 19. Jahrhunderts allgemein ebenso als Friedenzeichen bezeichnet wurde, wie man die Victoria auf dem Kriegerdenkmal als Friedensgöttin interpretierte. Die entstandene Parkanlage ist ein Denkmal, welches nicht aus Stein und Eisen besteht und eine nur selten anzutreffende Gestaltungsidee darstellt.
Quelle: Chronik „Denkmäler zur politischen Geschichte im Landkreis Müritz“, von Jürgen Kniesz und Helmut Klaue (S. 98-100)
Denkmal Friedenshain
Das Denkmal die Anlage des Friedenshains auf dem Bungenberg am Ufer des Tiefwarensees wurde in der Form eines Parks gestaltet. Er ist den Opfern von Erstem Weltkrieg und Novemberrevolution gewidmet und war der erste von mehreren Orten des Gedenkens an die Toten des Weltkrieges 1914-1918 in Waren.
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Im April 1919 beschlossen der Rat der Stadt und die Bürgerschaft die Einrichtung des Parks. Mit dem Entwurf wurde der Warener Architekt und Zimmermeister Paul Leppert beauftragt. Der Sozialdemokratische Wahlverein beantragte zunächst, eine Friedenseiche zu pflanzen. Der Arbeiterrat der Stadt bat am 16.10.1919, der „Arbeiterschaft zur Kranzniederlegung zu Ehren der Opfer des Weltkrieges und der Revolution am 9. November, einen symbolischen Ort zu schaffen“. Da sich die Stadtverordnetenversammlung dem Antrag anschloss, wurde der Gedenkstein zum künftigen Friedenhain am 9.11.1919 geweiht. Die endgültige Fertigstellung zog sich bis 1922 hin. Alle Warener, die einen Angehörigen im Krieg verloren hatten, konnten eine Eiche und einen Gedenkstein beantragen. Die Kosten dafür übernahm die Stadt. Das Einmeißeln der gewünschten Inschrift durch Steinmetzmeister Scheinpflug musste jeder selbst bezahlen. Waren hatte im Ersten Weltkrieg 432 Gefallene zu beklagen. 63 Bürger und sieben Vereine bzw. Verbände ließen sich Eichen und Steine zuweisen. Die Bäume mit den davorliegenden Steinen wurden in Ovalen um den Hauptgedenkstein angeordnet.
Noch im Jahr ihrer Machtübernahme 1933 ließen die Nationalsozialisten nur das Wort „Friedenshain“ auf dem Gedenkstein stehen. Die Widmung „Den Opfern des Weltkrieges und der Revolution“ ließen sie entfernen. In der Zeit der DDR fühlte sich zunächst das in Waren ansässige Landbaukombinat für den Bungenberg verantwortlich. Dann verwilderte der Ehrenhein fast völlig. Erst nach 1994 wurde die Anlage wieder hergerichtet und der Hauptstein befestigt.
Quelle: Chronik „Denkmäler zur politischen Geschichte im Landkreis Müritz“, von Jürgen Kniesz und Helmut Klaue (S. 92-93)
Kriegerdenkmal am Kietz
Die Einweihung des Ehrenmals am Kietz für alle 432 Gefallenen der Stadt Waren im Ersten Weltkrieg fand erst am 26.6.1932 mit einem großem Festakt unter Teilnahme einer Reichswehrabordnung statt. Nachmittags schloß sich ein dreistündiges Militärkonzert der 30 Mann starken Kurkapelle unter Leitung von Richard Müller an.
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Die Initiative zur Schaffung des Ehrenmals ging vom Warener Denkmalverein aus, der sich am 19.6.1928 mit dem Aufruf zum Eintritt an die Warener Bevölkerung wandte. Der Verein brachte die Kosten für das Denkmal durch Sammlungen, Beiträge, Lotterien, Blumen- und Karenverkauf auf. Der Entwurf stammte von Stadtbaurat Pries. Im Februar 1932 schloß der Verein zum Aufbau des Denkmals Verträge mit dem Steinmetzmeister C. Scheinpflug und dem Bildhauer Erwin Nindel ab. Beide stammten aus Waren. Die 70 behauenen Granitblöcke wurden aus dem Fichtelgebirge bezogen, für den Unterbau einschlißelich der acht Pfeiler war Scheinpflug zuständig, für den Oberbau Niedel, der auch den Kranz und den Adler mit den noch nicht flüggen Jungen aus Granit schuf. Das Bronzeschwert und die Jahrezahlen fertigten die Schlossermeister Gebr. Stolzenburg an. Am 17.3. wurden die Arbeiten zur Aufstellung des Denkmals begonnen, am 25.6.1932 abgeschlossen. Der Denkmalverein löste sich am 21.2.1933 nach dem Erreichen seines Ziels auf.
1945 wurde das Denkmal demontiert, Adler und Kranz zerschlagen, Schwert und Jahreszahlen gestohlen. Im Jahre 1956 konnte das Ehrenmal ohne die Adler wieder hergerichtet werden. Den neuen Kranz lieferte eine Berliner Bildhauerei, Schwert und Zahlen fertigte der Warener Kunstschlosser Meden kostenlos an. Zum Volkstauertag am 15.11.1992 wurde die Widmung durch die Jahreszahlen „1939“ und „1945“ für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs erwidert. Der Antrag wurde durch die Warener Mitglieder des Verbandes der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermissten-Angehörigen Deutschlands gestellt. Sie wollten damit ihren gefallenen Kameraden und den vielen Familienangehörigen, die durch Kriegsfolgen ihr Leben lassen mussten, ein mahnendes Gedenken sichern. In der Gegenwart finden an dem Denkmal am Volkstrauertag Kranzniederlegungen und Gedenkveranstaltungen statt.
Quelle: Chronik „Denkmäler zur politischen Geschichte im Landkreis Müritz“, von Jürgen Kniesz und Helmut Klaue (S. 92-93)
Sowjetisches Ehrenmal am Stüde
Das Ehrenmal für die im Kampf gegen das nationalsozialistische Deutsche Reich gefallenen Soldaten der Roten Armee befindet sich seit 1960 am Stüde am östlichen Ufer des Tiefwarensees. Zunächst waren die Gefallenen und Verstorbenen auf dem Neuen Markt (damals Stalinplatz) und am Bahnhof beigesetzt. An beiden Orten befanden sich Denkmäler und mehrere Gräber.
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Die Grabsteine trugen in der Mehrzahl Namen und Lebensdaten der Toten. Die Bestattungen fanden über einen längeren Zeitraum statt. Einzelheiten sind kaum bekannt, da alle Vorgänge nur durch die Kommandantur dokumentiert und die schriftlichen Unterlagen ausschließlich in sowjetischen Archiven erfasst wurden. Es existieren nur wenige Berichte von Zeitzeugen. Mit der Errichtung der Gedenkstätte am Stüde erfolgte die Umbettung der Toten vom Markt und dem Bahnhofsvorplatz. Zugleich wurden um 1960 auch mehrere Gräber sowjetischer Soldaten aus Dörfern der Warener Gegend, wie zum Beispiel Federow und Varchentin, hierher verlegt.
Das neue Denkmal mit der 1,50 Meter großen Plastik einer trauernden Mutter, in Rochlitzer Porphyrtuff gehauen, beherrscht die schlichte, aber eindrucksvolle Anlage. Es handelt sich um eine frühere Arbeit von Walter Preik, die am 8.5.1960 eingeweiht wurde. Auf der ca. 8 Meter langen Gedenkwand stehen die Namen der bekannten Toten. In dem Sammelgrab am Ehrenmal liegen 156 Tote. 73 von ihnen sind namentlich bekannt, gestorben zwischen 1941 und November 1945 in der Stadt Waren und ihrer Umgebung. Erste Kranzniederlegungen fanden am 7.11.1960 anlässlich des Jahrestages der Oktoberrevolution und am 23.2.1961 zum 43. Jahrestag der Gründung der Sowjetarmee statt. Der Trauerzug führte vom Bahnhofsvorplatz zum sowjetischen Ehrenfriedhof am Stüde. Auch in den späteren Jahren wurden regelmäßig Gedenkveranstaltungen, zum Teil mit großem propagandistischem Aufwand, durchgeführt. Vor angetretenen militärischen Formationen der NVA, der sowjetischen Armee und der Kampfgruppen hielten Partei- und Staatsfunktionäre an den Ehrenmalen am Stüde und am Kietz wie in anderen Orten des Kreises Reden und überreichten Pionieren ihre Halstücher.
Quellen: Chronik „Denkmäler zur politischen Geschichte im Landkreis Müritz“, von Jürgen Kniesz und Helmut Klaue (S. 98-100) und „Kleiner Wegweiser zu den kulturellen Sehenswürdigkeiten der Müritzstadt“, von Stadtverwaltung Waren (Müritz)
Gedenkstein an die frühere Synagoge
Die Synagoge der Warener Gemeinde befand sich am Großen Mauerplatz zwischen Langer Straße und Tiefwarensee. Das baufällige Gebäude wurde 1954 abgerissen. Reste fielen dem Bau der Warener Verkehrslösung zu Beginn der siebziger Jahre zum Opfer. In der Nähe des früheren Standortes der Synagoge wurde 1993 ein Gedenkstein errichtet. Der Granitfindling dient laut seiner Inschrift „Zur Erinnerung an die Warener Synagoge“. Er ist Schauplatz jährlicher Gedenkveranstaltungen am 9. November.
Quellen: Chronik „Denkmäler zur politischen Geschichte im Landkreis Müritz“, von Jürgen Kniesz und Helmut Klaue (S. 96)
Jüdischer Friedhof mit Gedenktafel
Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft im Deutschen Reich und des Zweiten Weltkrieges waren Zwangsarbeiter aus mehreren Ländern Europas, deutsche Widerstandskämpfer, Warener Einwohner, die aufgrund ihrer Religion und ihrer Lebenseinstellung der Vernichtung ausgesetzt waren, Soldaten und Offiziere der Roten Armee, die durch ihren Vormarsch das Ende des Krieges herbeiführten, und deutsche Militärangehörige, die ihr Leben in diesem Krieg verloren. Allen Personengruppen sind Mahn- und Gedenkstätten in der Stadt gewidmet..
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Zu den ersten, die von der unmenschlichen Politik des Nationalsozialismus betroffen wurden, gehörten die jüdischen Mitbürger Warens. Der Meldung vom 16.2.1942 „Die Stadt ist judenfrei“ ging die Vertreibung der Juden, die Vernichtung ihrer Existenzgrundlagen und die Verwüstung ihres Friedhofs voraus. Der jüdische Friedhof wurde 1938 auf Anweisung des damaligen Bürgermeisters Dr. Gierck und eines Stadtrats durch Gefangene des Amtsgerichtsgefängnisses zerstört. Marmorplatten und Steine wurden nach Malchin verkauft, Sandsteindenkmäler und Sockel zerschlagen und Einfriedungen als Altmaterial abgeliefert. Die Anlage blieb in den folgenden Jahren ihrem Zerfall überlassen.
Am 29.9.1947 beschloss die Warener Stadtvertretung die Wiederherstellung des jüdischen Friedhofs. 1960 begann man mit der Neugestaltung der Gedenkstätte. Nach einer Pressemitteilung sollte die Gestaltung in einer Versammlung mit Einwohnern des Stadtgebiets beraten werden und im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks (NAW) erfolgen. Walter Preik legte den Entwurf für einen Gedenkstein vor. Das Ringmonument trägt die Innenschrift „In stillem Gedenken den Opfern des Faschismus“. Die endgültigen Arbeiten wurden im Juli 1961 durch die Stadtgärtnerei ausgeführt. Die jüdische Landesgemeinde Mecklenburgs schickte nach der Fertigstellung ein Dankschreiben an den Rat der Stadt für die Herrichtung des Friedhofs. In dieser Zeit verschwanden auch die verbliebenen Grabsteine, zum Teil mit hebräischen Inschriften, die in der Friedhofsmauer eingelassen waren. 1984 und 1985 wurde die Friedhofsmauer restauriert und eine Gedenktafel am Eingang angebracht. Der Text über der Mahnung „Vergesst es nie!“ lautet historisch ungenau „Dieser jüdischer Friedhof wurde am 9. November 1938 in der Kristallnacht von faschistischen Rassenfanatikern zerstört.“ In den folgenden Jahren erfolgten Pflegearbeiten durch Schüler der benachbarten Jose-Marti-Oberschule. Regelmäßig fanden Kranzniederlegungen statt. Nach 1989 wurden die Tore verschlossen. Unter Beachtung der jüdischen Grundsätze im Umgang mit Friedhöfen wurden die Kranzniederlegungen 1997 eingestellt.
Gedenkstein Retzow
Den Opfern des Nationalsozialismus, die im Außenlager des KZ Ravensbrück in Retzow ihr Leben lassen mussten, ist ein Gedenkstein am Kietz in der Promenade am Müritzufer gewidmet. Das Denkmal wurde in Waren angelegt, um in der Kreisstadt einen würdigen Ort für Gedenkveranstaltungen zu schaffen.
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Bei den Toten handelt es sich vorwiegend um Frauen aus der Sowjetunion, Rumänien, Polen, Griechenland, Italien, Frankreich, Holland und Deutschland, die in der Erprobungsstelle der deutschen Luftwaffe in Rechlin mit Instandsetzungs- und Erdarbeiten beschäftigt waren. Die Beisetzungen erfolgten ursprünglich im Lager Retzow und dessen unmittelbarer Nähe. Im Juli 1950 öffnete man die Einzel- und Massengräber, in denen die umgekommenen Häftlinge beerdigt waren und exhumierte die Toten. In Rechlin, Mirow und Sietow fand man sterbliche Überreste von KZ-Opfern, die im August 1950 im Schweriner Krematorium eingeäschert wurden. Am 6. August 1950 überführte man die Asche nach Waren. Die Beisetzung am Kietz erfolgte am 7.8.1950 unter den Andachtsworten von jüdischen, evangelischen und katholischen Geistlichen. Vorher fand auf dem Platz der Jungen Pioniere (dem früheren und heutigen Turnplatz) in Anwesenheit von Vertretern der Landesregierung, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und örtlicher Führungen von Parteien und Organisationen eine Gedenkveranstaltung statt. Die Rede hielt der Liberaldemokrat Gerhard Peters, damals Verwaltungsleiter des Warener Krankenhauses und Mitglied der DDR- Volkskammer. Am 8.5.1952 wurde das Ehrenmal im Rahmen der Feierlichkeiten aus Anlass des Tages der Befreiung eingeweiht. Die ursprünglich am Stein angebrachte Tafel wurde von Steinmetzmeister Hans Walter aus Waren aus Sandstein angefertigt. Sie wurde nach 1968 mit gleichem Wortlaut aus einem haltbaren Stein erneuert. Der Text „224 im KZ Retzow-Waren ermordete antifaschistische Widerstandkämpfer Europas mahnen zum Frieden“ verengt das Gedenken auf nur eine Opfergruppe. Über der Schrift befindet sich der rote Häftlingswinkel.
Gedenkstein Strelitzer Straße
1996 wurde vom Bund der Vertriebenen Waren/Röbel vor dem Warener Friedhof an der Strelitzer Straße ein Gedenkstein für die Opfer von Flucht und Vertreibung zum Ende des Zweiten Weltkriegs aufgestellt. Dieser Abschnitt deutscher Geschichte ist für Waren wie für die neuen Bundesländer noch weitgehend unaufgearbeitet.
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1996 wurde vom Bund der Vertriebenen Waren/Röbel vor dem Warener Friedhof an der Strelitzer Straße ein Gedenkstein für die Opfer von Flucht und Vertreibung zum Ende des Zweiten Weltkriegs aufgestellt. Dieser Abschnitt deutscher Geschichte ist für Waren wie für die neuen Bundesländer noch weitgehend unaufgearbeitet. Es gab zum Beispiel auf dem Gelände der MEMEFA, an der Teterower Straße und am Buchenweg Quarantäne- und Umsiedlerlager, in denen im Winter 1945/46 zahlreiche Menschen an Hunger und Krankheiten starben. Sie waren oft völlig erschöpft und misshandelt angekommen. Die Innenschrift auf dem Findling lautet „Wider das Vergessen! Den Lebenden zur Mahnung – Gedenkt unsere Opfer von Flucht und Vertreibung. Unrecht bleibt Unrecht!“ Vor allem zum jährlichen „Tag der Heimat“ werden durch Mitglieder des Bundes der Vertriebenen Blumen und Kränze am Gedenkstein niedergelegt. Zur geschichtlichen Lehre gehört dabei auch die Erkenntnis, dass es in einer dem Frieden verpflichteten Zukunft keine Alternative zu Verständigung, Versöhnung und Miteinander geben kann.
Quelle: Chronik „Denkmäler zur politischen Geschichte im Landkreis Müritz“, von Jürgen Kniesz und Helmut Klaue (S. 98-100)